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Wien-Bibliothek, Handschriftensammlung,
Brief von Max Kalbeck, Sign. 109.176
Wien d. 15. Nvbr. 1891
Sehr geehrter Herr!
Es freut mich dass Sie endlich soviel Zeit erübrigt
haben um meinen Brief zu beantworten, und es freut mich
noch mehr, dass Sie meine Ansprüche auf einen Anteil
an dem Verkauf meines geistigen Eigentums „natürlich“
finden. Aber ich hoffe auch, daß Sie es nicht minder
natürlich finden werden, wenn ich die Höhe dieses
Anteils festgesetzt zu sehen wünsche, ehe die Bücher
gedruckt und von Ihnen verkauft werden. Ihnen kann es gewiß
gleichgültig sein, ob Sie dies jetzt oder später
mit mir vereinbarn, denn einmal müssen Sie es ja doch
thun, ich aber lege Wert darauf, daß dies jetzt geschieht.
Zu Ihrer Beruhigung sei Ihnen gesagt, daß bereits
die Hoftheater von Berlin und Dresden sowie die Stadtbühnen
von Breslau und Brünn sich um die Opern beworben haben,
daß also menschlicher Voraussicht nach die Druckkosten
der Bücher gedeckt sind.
Sobald unser Verhältnis geordnet sein wird, erhalten
Sie die Correctur von Bastien & Bastienne sowie das
Manuskript der Gärtnerin zurück von
Ihrem
hochachtungsvoll ergebenen
Max Kalbeck
Wien-Bibliothek, Handschriftensammlung,
Brief von Max Kalbeck, Sign. 109.177
Wien, d. 27. Januar 1894
Sehr geehrter Herr!
Es wäre mir sehr erwünscht, wenn Sie mir einmal
eine Abrechnung über die Texte zu „Bastien u. Bastienne“
und „die Gärtnerin“ zukommen ließen.
Da beide Opern über eine große Anzal [sic] von
Theatern gegangen sind, und besonders „Bastien“ in Deutschland
überall auf dem Repertoire steht, so mithin Sie nach
meiner Schätzung schon einen recht ansehnlichen Posten
meiner Bücher abgesetzt haben.
Hochachtungsvoll
Ihr
sehr ergebener
Max Kalbeck
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