Don Juan Archiv - Wien, Forschungsverlag

Herbert Seifert, Die Oper am Wiener Kaiserhof im 17. Jahrhundert

 

Vor rund 25 Jahren publizierte Herbert Seifert in seiner Habilitationsschrift "Die Oper am Wiener Kaiserhof im 17. Jahrhundert" (Tutzing: Hans Schneider 1985) einen Spielplan für die Jahre 1622 bis 1705. Da neuere Forschungen eine Reihe von Ergänzungen erbracht haben, erscheint es sinnvoll, nun einen Zusatz zu diesem Spielplan zu publizieren, und es freut uns sehr, dass Herbert Seifert für die Publikation auf der Homepage des Don Juan Archivs Wien eine solche Ergänzungsliste erstellt hat.

 

Seifert_1985_-_Appendix_2010

 

Zum Spielplan

"Grundsätzlich beschränkt sich der Spielplan auf nachweislich aufgeführte oder zur Aufführung vorbereitete Werke und auf solche, von denen dies annehmbar ist. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wird das der Fall sein, wenn zumindest ein gedrucktes Libretto vorhanden ist oder war. Fehlt auch dieses, wurde die Datumsangabe mit einem eingeklammerten Fragezeichen versehen. Folgt ein solches ohne Abstand auf das Datum, bezieht sich die Unsicherheit auf den unmittelbar vorangehenden Datumsteil (meist den Monatstag), ist es vom Datum durch einen Abstand getrennt, auf Monat und Monatstag.

 

Der Aufbau der Eintragungen ist folgender: Auf den Titel und die Gattungsbezeichnung folgt die Angabe über die Anzahl der Akte (bei szenischen Werken) oder Teile (bei nichtszenischen) und die Nennung besonders bezeichneter Abschnitte wie Prolog, Intermezzi oder Licenza. Bei geistlichen Werken fehlt diese Angabe; grundsätzlich sind aber die Oratorien zwei- und die szenischen Rappresentazioni sacre einteilig.

 

Es folgen die Autoren von Text, Musik und Ballettmusik, dann die Anzahl der Ballette und ihr Choreograph, die Anzahl der Bühnenbilder und der Künstler, von dem sie entworfen wurden. Zeit, Ort und Anlaß der Aufführung werden angegeben; ist der Ort nicht genannt, ist die Hofburg in Wien gemeint. Bei Darbietungen im Fasching wird dieser als Anlaß nicht eigens angeführt. Wenn die Ausführenden nicht vom Hof besoldete Musiker waren, ist auch diese Angabe übernommen.

 

Der Librettodruck wird bibliographisch durch Verlag und Umfang bestimmt; der Erscheinungsort ist nur angegeben, wenn es nicht Wien ist. Von der musikalischen Überlieferung, meist der Partitur, werden die Signatur - ohne nähere Bestimmung ist es die der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek Wien - und der Umfang mitgeteilt. Bei unvollständig erhaltenen Werken sind die vorhandenen Teile näher bestimmt: I, II, III bedeutet erster, zweiter, dritter Akt oder Teil.

 

Die Eintragung wird durch die Aufzählung der im Anhang mitgeteilten Zitate, die sich auf die Aufführung beziehen, ergänzt. Dabei sind die Sigel ohne die Jahreszahl verwendet, wenn diese mit der der Aufführung identisch ist. Bei einer Eintragung im Jahr 1678 z.B. bedeutet "M I 8" das Briefzitat M 1678 I 8, das im Anhang unter diesem Datum leicht zu finden ist. Ein Stern vor der Jahreszahl weist auf Belege im Nachtrag hin. Durch Strichpunkt getrennt folgen archivalische Quellen zur Aufführung; ebenso abgesetzt sind die Nachweise in der modernen Literatur. Dabei sind nur die vollständigsten genannt, die meist auch ältere angeben. Meist ist das bei szenischen Werken Hadamowskys Spielplan, bei nichtszenischen der von Weilen; neuere Literatur ist nur dort angegeben, wo ihre Angaben darüber hinaus führen.

 

Fehlt einer der hier aufgezählten Teile einer Eintragung, bedeutet das, daß die betreffende Angabe nicht zu ermitteln war." (Seifert 1985, S. 429f.)

 

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( mjp )

 

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Letztes Update: 23.10.2012