Don Juan Archiv - Wien, Forschungsverlag
Libretti in Deutschen Bibliotheken - Microfiche-Ausgabe
Libretti in Deutschen Bibliotheken. Microfiche-Ausgabe. (Don Juan Archiv, Wien)

Libretti in deutschen Bibliotheken (von den Anfängen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts)

 

Das Vorhaben zu diesem Katalog reicht bis in die 1970er Jahre zurück, als die Arbeitsgruppen des Répertoire International des Sources Musicales (RISM) in Dresden und München mit einer Zusammenlegung ihrer jeweiligen Libretto-Katalogisierungen begannen.

Dieses gemeinsame Projekt trat allerdings zugunsten der Erfassung der Musikdrucke und -handschriften in den Hintergrund. Der Katalog "Libretti in deutschen Bibliotheken" gilt daher als unvollständig. Betroffen sind vor allem Gelegenheitskompositionen, Angaben zu Dichtern, Komponisten und Sängern, sowie Libretti zwischen 1820 und 1850.

 

Katalog auf Mikrofiche

Als der Katalog 1992 auf Microfiches herauskam, wurde von einer gründlichen Überarbeitung abgesehen. "Es erschien richtiger, jetzt ein ergänzungs- und korrekturbedürftiges Provisorium vorzulegen, als die Interessenten auf eine in ungewisser Zukunft liegende bessere Lösung warten zu lassen, zumal die Schwierigkeiten bei der Definition der Gattung Libretto und noch mehr bei der Lokalisierung der Bestände in den Bibliotheken - selbst bei großem Aufwand - kaum perfekte Ergebnisse erhoffen lassen" (Begleitheft zur Microfiche-Ausgabe, p. 6):

Libretti in deutschen Bibliotheken. Katalog der gedruckten Texte zu Opern, Oratorien, Kantaten, Schuldramen, Balletten und Gelegenheitskompositionen von den Anfängen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Herausgegeben vom Répertoire International des Sources Musicales (RISM) Arbeitsgruppe Deutschland e.V., K. G: Saur Verlag, München 1992.

Die Microfiche-Ausgabe wurde von Dr. Gertraut Haberkamp (München), Dr. Ortrun Landmann (Dresden) und führenden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des RISM, betreut. Das Vorwort im Begleitheft p. (5-8) stammt von Dr. Kurt Dorfmüller, Vorsitzender der RISM - Arbeitsgruppe Deutschland. In ihm wird auch auf die Wiedergabe-Erlaubnis von Titelkopien aus folgenden Veröffentlichungen hingewiesen:

Libretti. Verzeichnis der bis 1800 erschienenen Textbücher, zusammengestellt von Eberhard Thiel unter Mitarbeit von Gisela Rohr (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Neue Reihe 14), Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann 1970.

Richard Schaal, Die vor 1801 gedruckten Libretti des Theatermuseums München, in: Die Musikforschung 10, Kassel: Bärenreiter 1957, S. 388-396, 487-497.

Die vielen zur Katalogisierung der Textbücher notwendigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden namentlich nicht genannt.

 

Technische Angaben

Das Begleitheft (34 p.) macht keine genaueren Angaben zum zeitlichen oder quantitativen Umfang des Katalogs. Auf den Seiten 15-25 des Heftes ist eine Liste aller im Katalog vorkommenden Bibliotheken samt deren Kürzel abgedruckt. Auf den einzelnen Microfiches (Inhaltsverzeichnis der Fiches) sind Karteikärtchen zu sehen, die den jeweiligen Druck nennen, sowie die entsprechenden Bibliotheksstandorte samt Signaturen enthalten.

Der Katalog ist in sieben Verzeichnisse unterteilt, deren Vollständigkeit variiert. Sie ermöglichen die Suche eines Stückes nach Titel (unter Übergehung der Artikel), Sammelausgaben ohne Autor, Komponisten, Textverfasser (z.B. Choreographen, Herausgeber), Druckorte, Druckdaten und Textanfängen.

 

Grundsätzliche Hinweise zur Benützung (Begleitheft, p. 9-14):

Zur Titel-Kartei: Nur hier gibt es den Nachweis sämtlicher Fundorte einer Ausgabe, oder in vielen Fällen die vollständige Auflistung der Sänger. Am Schluß finden sich einige wenige Ausgaben, deren originaler Text unbekannt oder nur fragmentarisch überliefert ist.

Die Reihung der Titel von Kantaten und Gelegenheitswerken bedarf einer separaten Erklärung: sie haben zu Beginn oft umschreibende Floskeln. In diesen Fällen arbeitet der Katalog nach dem Stichwortprinzip. Werke ohne charakteristischen Eigentitel (z.b. "Bei der Einführung", "Dem hohen Fürsten") wurden unter dem im Titel genannten Gattungsbegriff geordnet (z.B. Abendmusik, Cantate). Innerhalb gleicher Stichworte sind die Werke chronologisch, bei selbem Datum alphabetisch gereiht. Bei undatierten Werken erfolgt die Ordnung alphabetisch nach Druckorten, ohne Ort und Datum nach absteigender Seiten- und Blattzahl. Zahlen am Anfang eines Titels werden nur dann übergangen, wenn sie nicht zum eigentlichen Titel gehören, sondern bloße Ordnungszahl sind: z.B. Acht geistliche Andachten. "Sieben Mädchen" oder "Tausend Thaler" stehen dementsprechend aber unter "s" und "t". Sollte sich aufgrund dieses Prinzips ein Titel nicht finden, so muß er in einem der anderen Verzeichnisse (Komponisten, Textdichter, Ort, Datum) gesucht werden.

Zur Sammelausgaben ohne Autor-Kartei: Dieses Verzeichnis wir in seinen Nachweisen als zufällig, willkürlich und unvollständig beschrieben. Einzelne Titel finden sich auch in der Titel-Kartei.

Zur Komponisten-Kartei: sie enthält nur Werke, deren Komponist auf der Titelaufnahme aufscheint. Die Werke eines Komponisten sind alphabetisch nach Titeln geordnet nach demselben Prinzip wie in der Titel-Kartei. Da bei Gelegenheitswerken Textautor und Komponist nicht immer eindeutig zu identifizieren sind, ist es in solchen Fällen ratsam, im Komponisten- und im Textdichter-Verzeichnis zu suchen. Am Schluß der Komponisten-Kartei finden sich Gemeinschaftsarbeiten.

Zur Textverfasser-Kartei: es gelten die gleichen Kriterien wie bei den Komponisten. Eingeordnet wurden auch Urhebernamen und Choreographen, die Ballette "komponierten" (also choreographierten), was die musikalische Komposition miteinschließen kann aber nicht muß. Auch Sammelausgaben, die einen Verfasser oder Herausgeber nennen, sind aufgenommen.

Zur Orte-Kartei: sie enthält nur die in der Titelaufnahme genannten Druckorte (mit oder ohne Datum). Vom Druckort abweichende Aufführungsorte sind durch Verweise festgehalten.

Zur Daten-Kartei: sie enthält nur Einträge, die in der Titelaufnahme ein Datum angeben Auch vage Daten sind berücksichtigt.

Zur Textanfänge-Kartei: sie ist auf Kantaten, Oratorien und Gelegenheitswerke beschränkt und unvollständig. Nicht aufgeführt sind die Textanfänge der weiteren Teile eines Werks (z. B. einzelne Arien eines Oratoriums).

 

Die "Libretti in Deutschen Bibliotheken" bilden durch die zahlreichen deutschen Werke oder Übersetzungen von italienischen Opern eine wertvolle Ergänzung zum Catalogo Sartori sowie zur Albert-Schatz Collection.

Das Don Juan Archiv besitzt ein Exemplar dieses Microfiche-Kataloges.

Letztes Update: 26.05.2023